Was ist Tai Chi und woher kommt es?
Tai Chi kommt aus China und ist eine sehr alte Bewegungskunst. Es wird auch als innere Kampfkunst bezeichnet. Alternativ wird es Taiji, Taijiquan oder Taichi Chuan genannt oder auch „Chinesisches Schattenboxen”. Den Begriff Tai Chi kann man nicht direkt übersetzen. Es bedeutet so viel wie „der feste Balken” oder „der feste Pol” und meint damit das übergeordnete Prinzip der Welt, das alles zusammenhält und über allem steht. Das Wort Chuan heißt „die leere Faust” oder „der Faustkampf” und weist auf die ursprüngliche Herkunft der Bewegungen, eine waffenlose Kampfkunst, hin. Tai Chi soll einer Legende nach in einem taoistischen Kloster entstanden sein, nachdem ein Mönch einen Kranich und eine Schlange bei ihrem Kampf beobachtet hatte und aus ihren Bewegungen die Kampfkunst-Figuren entwickelte. Tai Chi, so wie es heute betrieben wird, gibt es etwa seit dem 17. Jahrhundert. Heute dient es nicht mehr dem Kampf sondern wird als Bewegungs- und Atemtherapie und Meditationsübung eingesetzt und ist heilsam für Körper, Geist und Seele.
Wie funktioniert Tai Chi?
Tai Chi besteht aus sehr langsamen und bewussten Bewegungen, die in einer bestimmten vorgeschriebenen Abfolge durchgeführt werden. Dabei wechseln sich Anspannung und Entspannung, Bewegung und Gegenbewegung laufend ab. Man muss sich bei Tai Chi sehr konzentrieren, sowohl auf seinen Körper als auch auf die richtige Durchführung der Bewegungen und das Halten der Balance. Die einzelnen Abfolgen nennt man Tai Chi Formen. Sie tragen Namen wie „Die Schlange kriecht am Boden” oder „Die Mähne des Wildpferdes teilen”. Die Formen wiederum bestehen aus mehreren Figuren. Es gibt Formen mit 24, aber auch welche mit bis zu 150 Figuren. Heutzutage werden eher die Kurzformen in den angebotenen Kursen gelehrt. Die Lang- und Partnerformen übt man erst als Fortgeschrittener.
Was bewirkt Tai Chi?
Tai Chi wirkt sich positiv sowohl auf den Körper als auch auf die Psyche aus. Körperlich verbessert es die Durchblutung, es stärkt das Herz-Kreislauf-System und löst Verspannungen. Insgesamt wird man beweglicher, die Gelenke werden geschmeidiger, die Muskeln gestärkt. Besonders die kleineren Muskeln werden bewusster wahrgenommen und können gezielter eingesetzt werden. Mit zunehmender Übung verbessert sich die Körperhaltung, der Gang wird aufrecht, der Rücken streckt sich und Schmerzen verschwinden. Das Körpergefühl wird harmonischer. Tai Chi wirkt sich aber auch auf die Psyche positiv aus. Mit der Zeit wird man ausgeglichener, ruhiger und ist psychisch entspannter. Wird Tai Chi regelmäßig geübt, so wird man bald eine deutliche Verbesserung des Allgemeinbefindens spüren.
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